LARP & Schneiderei in Covid19-Zeiten

14.12.2020 / LARP, Atelier, Covid19

Die Covid19-Pandemie betrifft uns alle – auch meine Schneiderei bekommt die Auswirkungen auf verschiedene Weisen zu spüren.

Winterschlaf in der LARP-Community

Nicht nur ein Hobby für mich als Spielerin, sondern auch der Schwerpunkt meiner Maßschneiderei ist immer noch die LARP-Community. Da im Jahr 2020 zum Schutz vor der Verbreitung von Covid19 kaum LARP-Veranstaltungen stattgefunden haben, ist auch die Nachfrage nach maßgeschneiderten Gewändern weniger geworden.

Zum Glück sind LARPer*innen oft recht langfristige Planungen gewöhnt. Einige nutzen die Zeit, bis sie wieder spielen können, um sich ausgiebig vorzubereiten und dazu gehört auch die eine oder andere neue Gewandung. Und für einige Stammkund*innen konnte ich schon den Wunsch nach neuen Accessoires erfüllen – mit einer Stoffmaske, die von Farbe und Stil zur Gewandung passt, ist der Charakter dann auch nach der Pandemie gut für die nächste Erkältungswelle ausgestattet.

Bild: Stoffmasken in orange und violett. Stoffmasken passend zur orange-violetten Robe für einen Magier-Charakter.

Kontaktbeschränkungen und Remote-Arbeit

Neben der gesunkenen Nachfrage sind vor allem die Kontaktbeschränkungen zum Schutz vor der Pandemie eine neue Schwierigkeit, mit der ich als Handwerkerin umgehen muss. Um mich selbst und meine Kund*innen vor Ansteckung zu schützen, vermeide ich nach Möglichkeit alle Treffen vor Ort in meinem Atelier.

Auch schon vor der Pandemie habe ich ab und zu Aufträge von Menschen bearbeitet, die weit von meinem Atelier entfernt wohnen, so dass sie nicht persönlich zum Besprechen, Maßnehmen und Anprobieren vor Ort sein konnten. Das ist mit etwas mehr Aufwand für Versand und Rückfragen verbunden, und die Passform bei sehr figurnahen Kleidungsstücken lässt sich nicht ganz so gut anpassen. Aber bei Accessoires und eher weit sitzenden Gewändern, die im LARP häufig sind, ist eine remote-Maßanfertigung durchaus machbar.

Die Kund*innen lassen sich dann nach meiner Anleitung von einer Person in ihrer Nähe ausmessen, und zur Anprobe wird das halb fertige Kleidungsstück als Paket hin- und hergeschickt und mit Hilfe von Anleitung per E-mail, Fotos und Abstecken durch eine Person in der Nähe angepasst. Auch eine direkte Betreuung der Anprobe per Videochat ist eine Möglichkeit.
Besprechungen zu Entwurf und Materialauswahl führe ich auch bisher schon oft per-email durch, wenn die Kund*innen nicht in unmittelbarer Nähe wohnen oder mich auf einer Veranstaltung treffen – da ändert sich also nicht viel.

Mit Kund*innen aus der Nähe habe ich mich im Sommer noch nach Möglichkeit im Freien getroffen, und bei Terminen im Atelier eine Maske getragen. Je höher die Infektionszahlen steigen und je kälter das Wetter wird, desto weniger sichere Möglichkeiten für Termine vor Ort gibt es aber - daher arbeite ich über den Winter vorerst nur noch remote. Ich freue mich weiterhin über Anfragen für remote- und/oder langfristige Aufträge, und hoffe darauf, dass ich im Frühjahr auch wieder Vor-Ort-Termine vergeben kann.